Pilgern, Beten, Singen, Body Scan – die etwas andere Wallfahrt!
Nach dem Reisesegen in der Pfarrkirche brachen wir am Dienstag, den 15. Oktober 2024 auf.
Wir begaben uns in die vertrauensvolle Obhut von Dr. Hans Urach, der mit höchster Präzision dieses Unterfangen vorbereitet und angeleitet hat. Er ging mit dem Wanderstab voran und zeigte uns, dass man auch Bergstrecken zügig durchwandern kann. Frau Mag. Herta Urach steuerte meditative Texte bei und führte uns so in die spirituelle Welt einer Wallfahrt ein. Morgenlob und Abendlob begleiteten uns an schönen Plätzen, aber auch in Stiftskirchen und Kapellen, die wir auf unserem Weg besuchten.
Am ersten Tag wanderten wir frohgemut über die Weinberge des Sachsenbergs durch die herbstlich gefärbten Weinrieden von Gedersdorf und Rohrendorf über die Donaubrücke hinauf in das Stift Göttweig. Wir verbrachten die Nacht im Gästehaus des Stiftes und konnten unsere Andachten in der Stiftskirche abhalten. Der Blick ins Donautal, aber auch weit hinein ins Kremstal, Kamptal bis ins Waldviertel machte uns wieder bewusst, wie schön doch unsere Heimat ist.
Der nächste Tag sollte der Tag der großen Herausforderung werden. Die Pilgerwanderung führe uns hinunter ins Fladnitztal, nach Oberbergern und Schenkenbrunn. Danach ging es auf der bekannten Fusswallfahrtsstrecke bis nach Maria Langegg, wo wir bereits ziemlich erschöpft ankamen. Doch es ging noch weiter und so kamen wir knapp vor der Dämmerung in Aggsbach Dorf an. Neben der mächtigen Donau hielten wir unsere Abendandacht und freuten uns über eine sehr gute Nacht inklusive feiner Verköstigung in der Residenz Wachau.
Am dritten Tag ging es nicht wie erhofft dem Donaufluss entlang bis nach Melk, nein, wir suchten wieder die körperliche Herausforderung und wurden durch Fitnessübungen wie „Body Scan“ oder „Bewusstes Atmen“ über Berge und Hügel geleitet. Über Schönbuhel ging es weiter. Wie eine Erlösung erschien das Stift Melk am Horizont wo wir unser Quartier im Gästehaus des Benediktinerstiftes bezogen. Die Abendandacht vor dem schmerzverzerrten Kruzifix und die Messfeier am nächsten Morgen ließ uns etwas benediktinisches Leben erahnen.
Der vierte Tag führte uns über das Kraftwerk Melk auf die nördliche Donauseite und durch hügelige Landschaften entlang des Welterbesteiges und des österreichischen Jakobsweges. Über Urfahr, Kaumberg und Leiben ging es durch landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft bis nach Artstetten. Das Schloss Artstetten, in dem auch das Erzherzog Franz-Ferdinand-Museum eingerichtet ist, prägt den Ort und lässt Geschichte wieder wahr werden. Der Tag klang gemütlich aus und bereitete vor für das Endziel Maria Taferl.
Die Wallfahrt fand ihren Abschluss mit der morgendlichen Wanderung von Artstetten nach Maria Taferl und einem Gottesdienst in der Basilika zur schmerzhaften Mutter Gottes.
Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen beendeten beglückt diese Wallfahrt, egal ob sie von Anfang bis zum Ende dabei waren oder ob sie nur ein Stück des Weges mitgegangen sind. Sich heraus zu nehmen vom Alltagsgetriebe und einem Ziel entgegenzugehen, das zeigte uns Dr. Hans Urach wieder einmal und wir bedanken uns und freuen uns auf die nächste Destination im Namen Marias.
DI Manfred Winkler
